Fünf Jahrhunderte Salzabbau in Sülze. Die Saline zu Sülze bestimmte im Wesentlichen die Geschichte des Ortes und war ein Werk zu Gewinnung von Salz. Bis zum Jahre 1862 wurde das Werk betrieben. Zum ersten Mal wurde die Saline in Sülze im Jahr 1379 urkundlich erwähnt, es wurde also fast fünf Jahrhunderte lang Sole gefördert und Salz in Sülze gesiedet.
Keine Konkurrenz zu Lüneburg
Zuerst wurde die geförderte Sole direkt in Sülze verarbeitet und in großen Siedepfannen durch ein Torffeuer erhitzt, um das Wasser zu verdampfen bis das Siedesalz übrigblieb. Die Rechte zum Salzabbau lagen bei den Herzögen zu Braunschweig und Lüneburg die diese zunächst an die Siedepfannenbesitzer verpachteten. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts verantwortete ein Salinenpächter den Betrieb des Salzwerks.
Die Herzöge des Fürstentums Braunschweig und Lüneburg förderten die Erschließung der Sülzer Sole auch, um ein Gegengewicht zur Stadt Lüneburg aufzubauen. Die Salzvorkommen der Hansestadt ermöglichten den Sülfmeistern weitestgehend unabhängig von den Landesherren zu agieren. Die Sülzer Sole konnte jedoch aufgrund der geringeren Mengen und des niedrigeren Salzgehaltes der Sole nicht mit der Lüneburger Saline konkurrieren. Dennoch waren die Erträge des Salzwerks Sülze auskömmlich.
Eine Saline auf Wanderschaft
Aufgrund der immer wieder knapper werdenden Torfgebiete in der unmittelbaren Nähe von Sülze wurde die Siedestellen zunächst nach Twießelhop, später nach Hassel und zum Severloher Moor verlegt. Über Holzrohre (Röhrenleitungen) wurde die Sole zu den Salzkaten gebracht. Auch diese Salzkaten mussten bald wieder verlegt werden da auch hier die Torfvorkommen verbraucht waren. Zwischen 1719 und 1725 verlegte man die Soleleitung über eine Strecke von mehr als fünf Kilometer dann zu den Katen nach Altensalzkoth. Die großen Anstrengungen die Sole dorthin zu transportieren machten ein produktives Wirtschaften auf Dauer unmöglich. So wurde 1793 begonnen, die Siedestelle wieder nach Sülze zu verlegen. Um dem Brennstoffmangel aufzufangen wurde nun der Torf aus den umliegenden Mooren nach Sülze gebracht.
Unwirtschaftlichkeit führte im Jahr 1862 dazu, dass die Salzquellen in Sülze zugeschüttet wurden und damit der Betrieb des Salzwerkes Sülze endet.
Georg Wilhelm Hahse wurde als letzter Salineninspektor genannt, dieser regte auch die erste Erdölbohrung in Wietze an, welche wahrscheinlich die erste Erdölbohrung der Welt war.
Quellen
August Theiss, Die Geschichte der Saline zu Sülze
Wilhelm Helms, Sülze, Beiträge zum Dorf-, Kirchspiel- und Salinengeschichte